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Kinderkrankheiten im Wandel der Zeit – damals und heute

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;">Dass Kinder relativ häufig, auch an von hohem Fieber begleiteten Infekten, erkranken, ist wichtig für"s ganze Leben - um nicht zu sagen: lebenswichtig! Denn so, wie wir zum Beispiel von den Lehrern Rechtschreibung und Mathematik lernen, muss unser Immunsystem durch die harte Kinderkrankheiten-Schule gehen. Doch auch die Kinderkrankheiten sind nicht mehr das, was sie früher einmal waren – und das ist gut so.
Dank medizinischen Fortschritts, Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen und ärztlicher Behandlung erkranken Kinder heute weit weniger schwer und selten lebensgefährlich; auch die optimierte Versorgung mit Nahrung und Kleidung, eine verbesserte Lebensmittel- und öffentliche Hygiene (etwa Wasser- und Abwassersysteme) steigerten die Chancen der Kinder, erwachsen zu werden und ihre Lebenserwartung als Erwachsene. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts dagegen sorgten Scharlach, Masern, Tuberkulose, Diphterie, Pocken und Co. dafür, dass jedes dritte Kind seinen ersten und etwa jedes zehnte seinen fünften Geburtstag nicht erlebte. Auch Kinderlähmung und Hirnhautentzündung waren keine Seltenheit und wer diese Krankheiten überstanden hatte, dem blieben meist lebenslange Einschränkungen. 

Gegen "traditionelle" Kinderkrankheiten wie beispielsweise Masern, Mumps, Röteln, Windpocken und Kinderlähmung gibt es heute zuverlässigen Impfschutz – wir müssen diese Krankheiten nicht mehr durchmachen, um dagegen immun zu werden. Wichtige Impfungen bei Kindern abzulehnen, kann auf Kosten derer Gesundheit oder sogar Leben gehen. Gegen die hochansteckenden Masern etwa sind hierzulande nur drei Viertel der Kinder geimpft – obwohl bei jedem zehnten an Masern erkrankten Komplikationen auftreten. Andere Infektionskrankheiten, wie beispielsweise Brechdurchfälle durch hochansteckende Rota-Viren oder das durch spezielle Herpesviren ausgelöste Dreitagefieber, treten jetzt auf den Plan. Derartige "moderne" Kinderkrankheiten werden gewöhnlich komplikationslos überstanden. 

Ein weiteres Zeichen unserer Zeit scheint zu sein, dass neben physischen auch psychische Erkrankungen verstärkt in die Kinderstuben Einzug gehalten haben; Essstörungen wie Fett-, Magersucht oder Bulimie können die regelrechte Entwicklung der Kinder heutzutage ebenso gefährden wie Angststörungen und Depressionen. Auch Zwangs-, Aufmerksamkeits- oder Hyperaktivitätsstörungen sind Herausforderungen, denen sich moderne Familien stellen müssen.
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